SCHLAGANFALL- VORBEUGEN ist besser als HEILEN-

Frage Konsequenz und Behandlungsvorschlag  
Haben Sie einen erhöhten Blutdruck? Hauptrisikofaktor für Schlaganfall, jede Zunahme des RR (Blutdruckwerts) um 7,5 mm Hg bedingt eine Verdopplung des Schlaganfallrisikos. Blutdruckbehandlung senkt das Risiko um 42 % gegenüber unbehandelten Hypertonikern. Auch ältere Pat. und solche mit nur systolischer Blutdruckerhöhung profitieren von der Behandlung.  
Ernähren Sie sich vernünftig? Kochsalzarme Kost und eine Diät mit viel Gemüse, Früchten, fettarmer Milch, Geflügel, Fisch und Getreide sowie "Mittelmeerdiät", senken den Blutdruck. Ungesättigte Fettsäuren in kaltgepresstem Olivenöl und Omega 3 Fettsäuren in Hering, Lachs und anderem Fisch sind vorbeugend, fettarme Kost ansonsten günstig.  
Rauchen Sie? Rauchen erhöht das Schlaganfallrisiko um den Faktor 1,8. Das Risiko für einen Schlaganfall sinkt nach Beendigung des Rauchens im 1. Jahr um  50 %, innerhalb von 5 Jahren erreichen Sie das Risiko von Nichtrauchern.  
Fettstoffwechselerkrankungen? Der Zusammenhang ist für Herzinfarkt besser gesichert als für Schlaganfall.  Statine wie Simvastatin und Pravastatin bewirken bei Herzinfarktpatienten eine Reduktion des Schlaganfallrisikos um 12 bis 28 %. Vielleicht aber durch einen direkten entzündungshemmenden "Endothel" verbessernden Effekt.  
Bewegen Sie sich genügend? Bewegen Sie sich gar nicht, haben Sie ein vierfach höheres Risiko wie ein Mensch, der 4x/Woche 1/2 Std. Sport treibt. Ein täglicher Spaziergang ist besser als nichts. 2x/Woche 1/2 Std. Schwitzen durch Bewegung wäre besser. Es gibt einen umgekehrten Dosis Risiko-Zusammenhang zwischen Bewegung und Infarktrisiko.   
Haben Sie Übergewicht? Übergewicht erhöht das Schlaganfallrisiko ums 1 1/2 fache. Besuchen Sie Selbsthilfegruppen wie weight watchers und die Beratung der AOK. Fragen Sie uns.  
Haben Sie einen Diabetes mellitus? Gewichtsabnahme, regelmäßige Bewegung und zul. Diät sind Basisnotwendigkeiten. Medikamente und bei Bedarf Insulin sind besser als schlecht eingestellte Zuckerwerte  
Leiden Sie unter Depressionen?  Unbehandelte Depressionen führen zu einer chronischen Stressbelastung und sind nachweislich mitursächlich für Herzinfarkt und Schlaganfall. Andersherum bessert die Behandlung einer Depression die Prognose und Genesung wenn Sie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben.   
Nehmen Sie Hormone? Durch die weibliche Hormonersatztherapie oder Kontrazeption ist eher ein erhöhtes als ein besseres Herz-Schlaganfall Risiko gegeben.  
Trinken Sie maximal 1/8- 1/4 l Rotwein/Tag ist ihr Risiko besser als wenn Sie zu Alkoholexzessen neigen: Herzrhythmusstörungen und Blutviskositätsschwankungen verschlechtern dann wieder Ihr Risiko. Das Kontrollproblem läßt Alkohol als Medikament bedenklich erscheinen.  
Haben Sie einen erhöhten Homocystinspiegel? Häufig auftretend bei Folsäure und Vitamin B- Mangel: Vermutlich ist Ihr Risiko erhöht. Die Gabe von Folsäure und B-Vitaminen war bisher ohne sicheren Vorbeugungseffekt. (Studienlage nicht abgeschlossen).   
Putzen Sie Ihre Zähne regelmäßig 3x/Tag?? Paradontose und andere chronische (Zahn) Infektionen erhöhen das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkt, evtl. durch in der Blutbahn zirculierende Erreger oder durch eine entzündliche Gefäßschädigung des "Endothels"?  
Leiden Sie unter einer Herzrhythmusstörung: "idiopathisches Vorhofflimmern" ?? oder einem Herzklappenfehler? Für Sie ist die konsequente "Antikoagulation", d.h. die Einnahme stark wirksamer  Gerinnungshemmer (wie Marcumar) um so wichtiger, je älter Sie sind. Diese Medikation ist  besser als die mit dem sonst üblichen Aspirin. Das gleiche gilt für angeborene oder erworbene Herzklappenfehler.  (Ziel INR mindestens. 2-3)  
Haben Sie eine nachgewiesene Gefäßenge an den Schlagadern des Herzens, der Halsschlagader oder der Beinarterien? oder schon einen vorausgegangenen Schlaganfall? In diesem Fall ist die Einnahme eines Thrombozytenaggregationshemmers auch lebenslang sinnvoll. Ihr Arzt berät Sie bezüglich evtl. möglicher Nebenwirkungen (Blutung, Ulcus,Magenentz.). Ohne vorausgegangene Gefäßsymptome  ist die ASS Komplikationsrate (bei regelmäßiger Einn.) höher als der Nutzen.  Die Dosis scheint weniger wichtig. Kombinationspräparate mit Dipyridamol oder Clopidogrel sind für komplizierte Konstellationen wirksamer als das Einzelmedikament. Ihr Arzt berät Sie.  
Haben Sie einseitige plötzliche Sehausfälle und passagere Lähmungserscheinungen ? Vielleicht liegt eine Engstelle der Halsschlagader vor. Pat. mit Symptomen profitieren von einer Operation bei Stenoseraten > 80 %.   
Haben Sie schon einen frischen Schlaganfall? Halbseitenlähmung? "Time is brain" ! Warten ist ein Fehler!! Sofort ins Krankenhaus!! in medizinischen Zentren ist in den ersten 3 Std.! bei kompletter Diagnostik manchmal noch die Auf- lösung der Gerinnsel möglich. Ansonsten FIEBER senken!! Aspirin 500. Früh üben und bewegen,  BLUTZUCKER KONTROLLE in der KLINIK als Voraussetzung für eine günstige Prognose und Rehabilitation mit möglichst geringen Einbußen.    
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